Aufgabe: NFS ohne Warten: automount_nfs_noauto

Eine Firma hat ein paar Linuxrechner im Netz, die alle von einem Fileserver irgendwelche Verzeichnisse beim Start automatisch mounten (über NFS).

Das geschieht in der Datei /etc/fstab mit einem Eintrag folgender Art:

server:/fueralle /vomserverfueralle nfs defaults 0 0

Die Zeile bedeutet, daß etwas gemountet werden soll, und zwar:

Problem ist mal wieder ein Laptop. Der Chef von dem Laden will natürlich schick bei seinen Kunden aufkreuzen, mit einem Laptop unterm Arm. Macht die Kiste an, und wartet 5 Kaffeetassen lang darauf, daß er sich endlich anmelden darf. Woran liegt's? Man hat ihm den Rechner natürlich so eingerichtet, daß er beim Hochfahren des Netzwerks versucht, irgendwelche Verzeichnisse vom Fileserver zu mounten. Und bis ein NFS-client aufgibt, das dauert.

In irgendeinem Skript wird beim Hochfahren des Rechners der Befehl mount -at nfs ausgeführt (bei SuSE-Linux ab 6.0 ist das in der Datei /sbin/init.d/nfs). Dieser Befehl mount -at nfs läßt vom Programm mount alle Verzeichnisse mounten, die in der /etc/fstab stehen, sofern sie als auto markiert sind (Option -a), und vom Typ nfs sind (Option -t nfs).

Also geht sein Knecht natürlich her, und ändert die entsprechende Zeile in der /etc/fstab:

server:/fueralle /vomserverfueralle nfs defaults 0 0
um in:
server:/fueralle /vomserverfueralle nfs noauto,exec,rw,suid,user 0  0
Jetzt wird beim Starten der Befehl mount -at nfs nicht mehr das Hochfahren ausbremsen, weil ja die Zeile kein auto enthält, sondern vielmehr ausdrücklich noauto.

Der Knecht dachte dabei schlauerweise gleich daran, die Option user zu setzen. Dann kann sich der Chef nämlich mit dem kleinen Befehl:

mount /vomserverfueralle
das Verzeichnis selbst mounten (ohne root zu sein!), wenn er im Büro sitzt und sein Rechner am Netz hängt.

Da hat der Knecht aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der Chef hat seine Kunden im Kopf, und ein mount /vomserverfueralle hat da keinen Platz mehr. Leute, die mit Rechnern groß geworden sind, und nicht nur in Word herumklicken, haben damit keine Probleme. Aber jemand, der kurz vor der Pension steht, und trotzdem noch einen Rechner anfaßt, will daß das Ding einfach nur funktioniert.

Die Stimmung ist schlecht. Gefragt ist ein Weg, der die Verzeichnisse mountet, sofern möglich, aber den Rechner nicht ausbremst, wenn er gar nicht am Netz hängt.

Was tun?

Musterlösung siehe Lösung: NFS ohne Warten: automount_nfs_noauto.

AnyWare@Wachtler.de